Faszination Wanderreiten

Das Wanderreiten gehört zu den Traumvorstellungen vieler Pferdefreunde. Tagelang in einer kleinen Gruppe durch die Natur streifen, Bäche durchqueren und gemeinsam mit dem Pferd die Welt entdecken. Anstatt immer wieder dieselben Runden über den Reitplatz oder in der Halle zu drehen, wartet hinter jeder Kurve etwas Neues. Außerdem ist die gemeinsame Zeit viel intensiver als in einer Reitstunde. Der Reiter lernt, das Verhalten des Pferdes genau zu beobachten und eventuelle Gefahren früh zu erkennen. Weil immer wieder neue Situationen auf Pferd und Reiter zukommen, lernen sie sich besonders gut kennen und werden ein Team.
Entspannung für den Reiter
Um so im Einklang unterwegs zu sein, muss man sich vor allem Ruhe und Zeit gönnen. Wanderreiten ist deshalb Balsam für die Seele. Sie müssen permanent auf das Pferd, seine Bewegungen und die Umgebung achten – da bleibt für Alltagsstress gar kein Platz im Kopf. Zudem ist der Lärm von Stadt und Straßenverkehr meist sehr weit weg – an seinen Platz rücken die Geräusche der Natur und Hufgetrappel. Und: Anders als in der Reitschule gibt es beim Wanderreiten keinen Leistungsfaktor. Es geht nicht darum, eine möglichst gute Figur zu machen oder schnell im Ziel zu sein. Viel wichtiger ist, dass alle Teilnehmer möglichst schöne Stunden im Sattel verbringen.
Und was hat das Pferd davon?
Pferde sind Lauftiere. Könnten Sie tun, was sie wollen, würden Sie täglich viele Kilometer im Schritt zurücklegen und immer wieder anhalten, um zu fressen. Das Wanderreiten kommt dem natürlichen Verhalten der Tiere also sehr nahe. Außerdem ist das Pferd nicht im Trott der Reitstunde gefangen, sondern lernt, mit neuen Herausforderungen umzugehen. Das kann ein neuer Untergrund, ein Wasserlauf, ein herabfallender Ast oder ein vorbeihuschendes Reh sein. Solche Erfahrungen geben dem Pferd Trittsicherheit und Gelassenheit – und lassen auch bei dem Vierbeiner keine Langeweile aufkommen.
Geführte Wanderritte
So ein Abenteuer hat aber natürlich nicht nur seine romantischen Seiten, sondern muss genau geplant werden, damit Pferd und Reiter sich entspannt darauf einlassen können. Wer ein eigenes Pferd hat, hat meist auch genug Erfahrung, um eine Gruppe zusammenzustellen und auf eigene Faust zu planen. Aber auch Reitbegeisterte ohne eigenes Pferd und mit weniger Expertise können ins Abenteuer Wanderreiten einsteigen. Viele Anbieter haben geführte Ritte mit Leihpferden im Programm. Das hat sehr viele Vorteile, denn die Pferde sind dann meist schon an das Wanderreiten gewöhnt und können Ihren Reiter gelassen über Stock und Stein tragen. Die Guides kennen die Strecke und wissen, an welchen Stationen man am besten Pause macht. Wer noch nie einen Wanderritt unternommen hat, steigt am besten mit einem Halbtages- oder Tagesritt ein. Dabei können Sie sich schon mal an den längeren Aufenthalt im Sattel gewöhnen und sind am Ende trotzdem wieder am Ausgangspunkt. Danach lässt sich das Pensum weiter steigern. Und wenn die Begeisterung Sie nicht loslässt, kommt irgendwann sogar eine mehrwöchige Tour oder ein Wanderritt in einem anderen Land in Sicht. Die Möglichkeiten sind grenzenlos! Oder, wie es in einem afrikanischen Sprichwort heißt: „Wer ein Pferd hat, hat den Schlüssel zur Welt".
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an2. Tag mit fast 30 km beendet. Die Wege waren heute sehr anspruchsvoll